Liebe Kolleginnen und Kollegen,

alle haben wir nach gut einem Jahr Pandemie wieder langsam auf die Rückkehr zur gewohnten Normalität in unserem Arbeitsalltag gehofft. Stattdessen müssen wir uns aber immer noch als überwiegend Solo-Selbstständige den sich ständig ändernden Bedingungen auf dem Markt anpassen und mit der sich rasant entwickelnden Technologie Schritt halten. Der VKD und seine vielen ehrenamtlich engagierten Mitglieder möchten dazu beitragen, dass wir diese Situation gut meistern. Dazu auch unsere heutigen Informationen.

Wie die virtuellen Erfahrungen des letzten Jahres zeigten, ist ein persönliches Treffen nicht nur für strategische Überlegungen, effizientes Bearbeiten wichtiger Themen und die Entwicklung neuer Ideen, sondern auch für das Teamgefühl unentbehrlich. Kurz nach der diesjährigen JMV und der virtuellen konstituierenden Sitzung hat sich deshalb der Vorstand unter Einhaltung aller hygienischen Maßnahmen und mit negativen Corona-Tests zur ersten Klausurtagung in Fulda getroffen. Neben organisatorischen und juristischen Fragen standen auf dem Programm auch die Gestaltung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes sowie mit den Referaten bzw. den Arbeitsgruppen, die Darstellung des Verbandes als „Qualitätssiegel“ nach außen oder die Fortbildungsangebote angesichts der neuen Anforderungen.

Für die Online-Kommunikation im Verband wurde der Umstieg von GoToMeeting auf Zoom beschlossen. Der VKD wird in der Zukunft auch für die verbandseigene online Seminare Zoom nutzen. Die Funktionsträger bekamen dafür auch die entsprechenden VKD-Hintergründe. Ein VKD-Hintergrund für Mitglieder ist in der Gestaltungsphase und wird so bald wie möglich zur Verfügung stehen.

Der Vorstand plant in Zusammenarbeit mit der Agentur Reiß & Hommerich GmbH im April eine Umfrage zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona auf den Dolmetschmarkt. Diese Umfrage wendet sich an alle VKD-Mitglieder sowie an alle im BDÜ als Dolmetscher:innen eingetragene Mitglieder, die zur regen Teilnahme aufgerufen sind. Die Ergebnisse sollen nicht nur Erkenntnisse über die Entwicklungen in der Branche, sondern auch Argumente für weitere politische Aktivitäten der Verbände liefern.

Die vom VKD-Vorstand Anfang März organisierte Online-Diskussion mit dem Referenten für Normungsfragen, Ralf Pfleger, über den aktuellen Stand des Entwurfs der ISO-Norm stieß auf ein großes Interesse unter den Kolleg:innen.

Nach der gut dreistündigen regen Diskussion bestand Konsens darin, dass diese Norm mit der Fokussierung auf den Anbieter der Konferenzdolmetschdienstleistung (CISP, Conference interpreting service provider) und die von ihm zu erledigenden Aufgaben den Eindruck erweckt, dass freiberufliche Dolmetscher:innen nicht in der Lage seien, diese komplexen Anforderungen zu erfüllen. Stattdessen sollte der Schwerpunkt darauf liegen, welche Aufgaben erledigt werden müssen, damit das Dolmetschen unter bestmöglichen Bedingungen erfolgen kann, was bis jetzt beim ISO-Ausschuss nicht durchgesetzt werden konnte. Die Teilnehmer:innen dieser Diskussionsrunde waren sich schließlich einig, dass diese ISO-Norm nach aktuellem Stand für Deutschland abgelehnt und gleichzeitig die Gültigkeit der DIN-Norm 2347 Konferenzdolmetschen betont werden sollte. Der DIN-Ausschuss kam in seinen Beratungen zu demselben Ergebnis und hat den Normentwurf entsprechend abgelehnt.

Die neu gegründete AG Nachhaltigkeit hat ihre Arbeit aufgenommen. 14 interessierte und engagierte VKD-Mitglieder haben sich zusammengefunden und im Februar und März die ersten beiden Online-Treffen abgehalten. Aktuell sammeln sie Ideen, wie unser Verband umweltfreundlicher und nachhaltiger werden könnte. Mit eigener E-Mail-Adresse ist die AG Nachhaltigkeit künftig erreichbar unter: nachhaltigkeit@vkd.bdue.de.

Die Ergebnisse der Fortbildungsumfrage vom Februar 2021 liegen vor. Das FoBi-Team bedankt sich für die aktive Teilnahme, die ihm für die Gestaltung des Programms wichtige Hinweise lieferte: 

Als besonders spannend bzw. relevant für VKD-Mitglieder gelten folgende Bereiche: RSI & neue Gegebenheiten auf dem Markt (78,79%) sowie Kundenakquise & Selbstmarketing (55,15%). Von den angebotenen Fertigkeiten, die man 2021 ausbauen möchte, entschieden sich die meisten für Strategien für die Wiedergabe von Zahlen beim Simultandolmetschen (46,05%) sowie Notizentechnik beim Konsekutivdolmetschen (42,76%). Wie erwartet wollen sich die VKD-Dolmetscher:innen auch Kompetenzen für Dolmetscheinsätze im Rahmen von hybriden Veranstaltungen (70,91%) sowie Strategien zu Beratung und Verkauf von Dolmetsch-Studios/Hubs gegenüber Heimarbeitsplatz (66,06%) aneignen.

Auch wenn alle hoffen, dass im Herbst endlich Präsenzveranstaltungen starten können, werden die Seminare im Augenblick online geplant. Dazu sowie für interne Meetings und andere Veranstaltungen hat der Vorstand Zoom-Lizenzen erworben.

Der BDÜ bietet seinen Mitgliedern als BDÜ-Handreichung eine übersichtliche Tabelle der neuen Honorarsätze und weiterer relevanten Änderungen im dem ab 1. Januar 2021 geltenden Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) samt Links zum Gesetzestext.

Die Handreichung wurde auch um die vom BDÜ erstellte Liste in Deutschland selten vorkommender Sprachen (gemäß JVEG ein Erschwernisgrund für das erhöhte Übersetzerhonorar) zum 30.12.2020 ergänzt.

Die an vier aufeinanderfolgenden Freitagabenden gemeinsam von der Nachwuchsreferentin von AIIC Deutschland, Christina Moser, und dem NWP des VKD organisierte virtuelle Veranstaltungsreihe richtete sich primär an den Nachwuchs, Absolvent:innen und Student:innen. Dabei sollte das Konferenzdolmetschen in jeweils etwa zweieinhalb Stunden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. In spannenden Podiumsdiskussionen konnten sich die meist weit mehr als 100 Zuhörer:innen über die aktuelle Situation auf dem freien Markt, dem institutionellen Markt in Deutschland und dem EU-Markt informieren. Im Plenum, in kleineren Breakout-Sessions sowie bei einer abschließenden informellen Stehparty war reichlich Gelegenheit, brennende Fragen zu stellen und in den direkten Austausch zu gehen. Das Nachwuchsprogramm des VKD unterstützte insbesondere durch Co-Moderator:innen aus den eigenen Reihen.

Zum dritten Mal in Folge war der VKD als Sponsor – diesmal digital und in kleinerem Format – bei dem International Festival of Brand Experience (BrandEx) am 03. März 2021 aktiv dabei. Während die Verleihung des Preises BrandEx Award Special Edition aus Berlin online übertragen wurde, konnte der VKD die professionelle Verdolmetschung der Siegerehrung in die englische Sprache aus dem N&M Dolmetsch-Hub in Neuhausen bei Stuttgart gewährleisten. 

Das PR-Team hat die VKD-Dolmetscher:innen dabei auf den Social Media Plattformen Facebook, Instagram und Twitter mit Bild und Text begleitet.

Das erste Treffen des Transforums als ein Ort für Meinungsaustausch von Vertreter:innen aus Praxis und Lehre mit engem Kontakt zu den Berufsverbänden, wurde dieses Jahr von der Universität Heidelberg und dem VKD als Co-Organisator online vorbereitet. Neben der Vorstellung der Fachverbände gab es auch Vorträge und eine rege Diskussion über die geänderten Bedingungen unter Corona und die Erwartung der Auftraggeber:innen. Insbesondere die Standards für RSI wurden kontrovers diskutiert. Einige Auftrageber:innen ließen erkennen, dass sich ihnen das Beharren der Dolmetscher:innen auf bestimmte Rahmenbedingungen nicht erschließt. Ein weiterer Grund, weshalb unser Berufsstand seine Beratungskompetenz stärker nutzen und sich noch weiter darauf konzentrieren sollte, gemeinsam mit dem Kunden und proaktiv nach Lösungen zu suchen, die beiden Seiten gerecht werden. 

Ein anregender Impulsvortrag zum Thema Kommunikation und Storytelling gab uns beim Online-Treffen der Regionalgruppe Süd I im Januar viele Denkanstöße. Karin Wedra war als Rednerin eingeladen und berichtete u. a. darüber, wie wir mit Personal Storytelling und unserer inneren Haltung eine positive Außenwirkung erzielen können – und dabei unsere Kund:innen auf geschickte, authentische Art informieren.
Die Aufzeichnung des Zoom-Meetings wird im April für alle VKD-Mitglieder online gestellt. Näheres dazu folgt.